Air Liquide

Auf dem Gelände des OQ Werks Ruhrchemie betreibt Air Liquide mehrere Produktionsbetriebe, Tanklager und Logistikeinrichtungen:

• Zwei Luftzerlegungsanlagen (LZA) trennen die Umgebungsluft bei sehr tiefen Temperaturen (Rektifikation) in ihre Bestandteile Sauerstoff, Stickstoff und Argon auf. Sauerstoff und Stickstoff werden über das angeschlossene Pipeline-Netzwerk von Air Liquide zu verschiedenen Geschäftspartnern transportiert. Darüber hinaus werden in zwei Verflüssigungsanlagen Sauerstoff, Stickstoff und Argon in großen Speichertanks gelagert und mit Tankfahrzeugen zu den Abnehmern gebracht. Zusätzlich werden dabei kleine Mengen an Krypton und Xenon aus der Luft gewonnen. Der Sauerstoff wird zu einem hohen Anteil zur Stahlherstellung verwendet, der Stickstoff kommt hauptsächlich in der chemischen Industrie zum Einsatz. Das Argon wird unter anderem in der Schweißtechnik und Edelstahlproduktion eingesetzt, Krypton wird bei der Glühlampen- und Isolierglasherstellung verwendet. Das seltene Xenon wird unter anderem für Gasentladungslampen benötigt und ist zudem ein extrem hochwertiges und gut verträgliches Narkosemittel.
• In der partiellen Oxidationsanlage (POX) stellt Air Liquide aus Sauerstoff und Erdgas Synthesegas (50:50 CO/H₂), reinen Wasserstoff und Dampf für das OQ-Werksnetz her. Diese Produkte sind wichtige Eingangsstoffe für die Produktionen der im Werk ansässigen Firmen. Der von der POX produzierte Wasserstoff wird zudem auch in das Fernleitungsnetzwerk von Air Liquide eingespeist, zur Versorgung von Fernleitungskunden.
• In einer CCU-Anlage (Carbon Capture and Utilization) wird das CO₂, das in der partiellen Oxidationsanlage anfällt, aufgefangen, aufbereitet und gereinigt. Anschließend wird es verflüssigt und in Lagertanks gefördert. CO₂ hat zahlreiche Anwendungen – wie beispielsweise die Kühlung empfindlicher Arzneimittel – und ist ein wichtiger Rohstoff in vielen Bereichen der Lebensmittelproduktion.
• In einem PEM-Elektrolyseur (Proton Exchange Membrane-Elektrolyseur) stellt Air Liquide ab 2023 klimaneutralen Wasserstoff und klimaneutralen Sauerstoff mit erneuerbaren Energien her. Der Elektrolyseur ist deutschlandweit der erste, der an ein bestehendes Pipeline-Netzwerk angeschlossen wird – ein wichtiger Schritt hin zur Dekarbonisierung der Schlüsselindustrien an Rhein und Ruhr.
• Über ein Transport-Hub versorgt Air Liquide Geschäftspartner, die nicht an die Pipeline angeschlossen sind, mit den in Oberhausen produzieren Gasen – klassisch per LKW oder, wo möglich, emissionsarm per Bahn.

Air Liquide ist zertifiziert nach ISO 9001, ISO 14001 und ISO 50001.